2019
In meiner Bachelor-Thesis „Digital Detox – Kann App-Design abhängig machen?“ bin ich der Frage nachgegangen, warum wir so viel Zeit vor unseren Displays verbringen und welche Rolle das Design bestimmter Apps und Services hier spielt. Der Professor für Marketing Adam Alter macht hierfür vor allem das Fehlen der so genannten „Stopping Cues“ verantwortlich. NutzerInnen seien nicht gut darin, von sich aus zu stoppen, wenn ein Medium keinen Endpunkt hat. Dies führt zu Phänomenen, wie dem Binge-Watching, also dem exzessiven Konsumieren von Serien und Filmen. Aber auch auf anderen Plattformen wie Facebook führen unter anderem fehlende Stopping Cues dazu, dass die NutzerInnen immer weiter durch ihre Timeline scrollen, auch wenn dort schon lange nichts Interessantes mehr zu entdecken ist. In weiteren Verlauf der Arbeit demonstriere ich was UserInnen tun können, um die Kontrolle wieder über ihr Smartphone zu erhalten und so die Zeit mit dem Gerät in einer sinnvolleren Weise nutzen können. Beispiele hierfür waren das Ausschalten aller Benachrichtigungen, die nicht von Menschen kommen oder der das Verbannen aller Apps in unsortierte Ordner, so dass ein Aufrufen nur über die Suchfunktion und somit bewusst passieren kann. Des Weiteren habe ich Verbesserungen für die einzelnen Netzwerke und Services entwickelt, die zeigen, dass nicht viele designtechnische Stellschrauben gedreht werden müssen, damit bestimmte Funktionen wieder den UserInnen nutzen. Beispielsweise könnte Netflix seine NutzerInnen nicht mehr nur stupide fragen, ob sie noch schauen, sondern ihnen auch mitteilen, wie lange sie schon schauen, damit diese eine besser fundierte Entscheidung treffen können.
Die gesamte Thesis kann hier abgerufen werden.